Wie ich mir einen Basiswert aussuche

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es nicht DIE eine Möglichkeit gibt, um sich einen Basiswert für den Verkauf einer Short-Option auszuwählen. Wie ich vorgehe, erfährst du hier…

Wie kann man das passende Underlying ausfindig machen?

Prinzipiell gilt an der Börse, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Du könntest also auch Lose ziehen, Münzen werfen oder dir von einem Hellseher Karten legen lassen. Zumindest wenn dir nichts an deinem Geld liegt… 😉

Neben diesen – sinnlosen – Methoden gibt es weitere Methoden, die schon etwas weiterverbreitet sind. Diese wären z.B.:

  • Indikatoren (z.B. EMA 20/EMA 50 kombiniert mit MACD)
  • Charttechnik (z.B. Unterstützungs- und Widerstandslinien)
  • Markttechnik (als Teil der Charttechnik)
  • Newstrading
  • Fundamentalanalyse (z.B. Gewinnwachstum, CoT-Daten bei Rohstoffen etc.)
  • etc. etc. etc.

Grob lassen sich die Analysemethoden also in zwei Gruppen einteilen:

  1. Chartanalyse
  2. Fundamentalanalyse

Wie ich meine Underlyings auswähle

Meiner Ansicht nach hat sowohl die Chartanalyse als auch die Fundamentalanalyse ihre Berechtigung. Daher stellt sich für mich die Frage, weshalb man sich für eine der beiden Methoden entscheiden sollte…

Die Fundamentalanalyse verwende ich, um mir Basiswerte auszusuchen, welche ich gerne kaufen würde. Also tatsächlich gerne als Aktien besitzen möchte.

Die Charttechnik verwende ich hingegen, um einen geeigneten Einstiegspunkt ausfindig zu machen, da ich z.B. ungerne am Hochpunkt einsteigen möchte. Wichtig ist mir hierbei, dass ein konstanter Aufwärtstrend, mit regelmäßig höheren Hochpunkten und höheren Tiefpunkten, vorliegt.

Habe ich einen Wert ausfindig gemacht, der mir von den fundamentalen Daten her zusagt und dessen Chartbild mir auch zusagt, dann gehe ich in einem weiteren Schritt hin und schaue mir das Geschäftsmodell an. Hierbei lege ich Wert auf ein möglichst einfaches Geschäftsmodell. In Aktien deren Geschäftsmodell ich nicht verstehe und/oder welches mir zu kompliziert und fehleranfällig erscheint, investiere ich schlichtweg nicht. Prinzipiell stelle ich mir hierbei immer die Frage, ob ich das Unternehmen (nach einer Einarbeitungszeit) selbst führen könnte… Wenn ich diese Frage mit “ja” beantworten kann, habe ich einen für mich interessanten Basiswert gefunden, den ich gerne in meinem Aktiendepot hätte.

Aber Achtung beim Optionshandel

Nun hat der Optionshandel so seine Besonderheiten… Nicht jede Aktie die ich gerne in meinem Aktiendepot hätte eignet sich auch für den Optionshandel bzw. für ein Stillhaltergeschäft.

Wichtig ist hierbei zu wissen, dass mit einer Option in der Regel 100 Aktien gehandelt werden. Schreibst du also einen Short Put, um die Prämie zu kassieren, läufst du Gefahr bei unterschreiten des Basispreises (auch: Strikeprice) 100 Aktien eingebucht zu bekommen.

Dies ist prinzipiell nichts schlimmes und teilweise ja auch gewünscht. Zumindest wenn man zuvor einen Basiswert ausfindig gemacht hat, den man tatsächlich gerne im Depot haben möchte, der aktuell an der Börse jedoch zu teuer ist. Durch Short Puts kannst du dir deine Wunschaktie bei erreichen deines Wunschpreises (Basispreis) einbuchen lassen und erhältst für die Wartezeit auch noch eine Prämie. Dies ist z.B. einer der Vorteile gegenüber einer regulären Limitorder…

So… Lange Rede kurzer Sinn: Da mit einer Option meist 100 Aktien gehandelt werden, eignet sich nicht jeder Basiswert. Die Begründung ist ganz einfach: Stell dir vor du schreibst einen Short Put auf die Amazon Aktie, die aktuell bei ca. 3.000 EUR steht. Sollte dein Basispreis unterschritten werden, werden dir also 100 Aktien à 3.000 EUR eingebucht. Du hättest dann also Aktien im Gegenwert von 300.000 EUR eingebucht bekommen. Sicherlich geht das, aber eben nur, wenn man ein entsprechend großes Konto hat.

Demnach musst du beim Verkauf eines Puts darauf achten, dass der Preis des Basiswertes für deine Kontogröße geeignet ist!

Ein Tipp für regelmäßige Einnahmen durch Optionshandel

Wenn du durch den Optionshandel regelmäßigen Cashflow generieren möchtest, funktioniert dies als Stillhalter. Hierbei erhältst du vom Käufer der Option eine Prämie dafür, dass du ihm entweder Aktien abnimmst (Short Put) wenn ein Basispreis unterschritten ist oder ihm Aktien lieferst (Short Call) wenn ein Basispreis überschritten ist.

Den Tipp -bzw. eher ein gut gemeinter Rat- den ich dir nun mit an die Hand geben möchte ist nur Puts von Basiswerten zu schreiben, die du auch tatsächlich in deinem Aktiendepot haben möchtest! Im schlimmsten Fall erhältst du dann die Prämie für`s Stillhalten und dir wird eine Aktie eingebucht, die du ohnehin haben wolltest (Katastrophenszenarien à la Wirecard bleiben hier mal unberücksichtigt).

Möglichst viele Puts zu verkaufen um möglichst viele Prämien zu kassieren würde ich in keinem Fall machen, auch wenn das Stillhaltergeschäft im ersten Moment wie eine Spardose wirkt an der man sich nach belieben bedienen kann. So läufst du nämlich Gefahr bei einem Rücksetzer des Gesamtmarktes zu viele Werte eingebucht zu bekommen, was im schlimmsten Fall den Tod deines Kontos bedeuten könnte.

Wenn du mehr über den Optionshandel erfahren möchtest, empfehle ich dir meinen Beitrag zu den Grundlagen des Optionshandels

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